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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 111

1879 - Leipzig : Teubner
Pariser Bluthochzeit 1572. Hl Nachtzeit ihre Versammlungen zu halten wagten, so gaben ihnen die Katholiken den Spottnamen Huguenots. Die blutigen Verfolgungen, welche die Hugenotten zu erleiden hatten, mehrten nur ihre Zahl. Zur Zeit, wo der 15%jährige Franz Ii. zur Regierung kam, bildeten sie schon eine mächtige Partei, an deren Spitze zwei königliche Prinzen standen: Anton von Bourbon, Herzog von Vendome, welcher durch Helrath zu dem Titel eines Königs von Navarra und zum Besitze von Bearn gelangt war, und sein Bruder Ludwig von (Sonde. An der Spitze der katholischen Partei stand der Herzog Franz von Gnise, aus dem Hause Lothringen, und die Königin Mutter, Katharina von Medicis, eine Italienerin, ausschweifend und herrschsüchtig, voll Arglist und Tücke, erfüllt von fanatischem Hasse gegen die Protestanten. Sie und die Familie der Guiseu beherrschten vollständig den jungen, schwachen König und benutzten ihre Macht zur Unterdrückung der Hugenotten; der protestantische Gottesdienst wurde bei Lebeusstrafe verboten, Hohe und Niedere starben auf dem Blutgerüste und dem Scheiterhaufen. Als nach Franzens Tod die Königin Mutter sich die Vormundschaft über Karl Ix. angeeignet hotte, wurden die religiösen Verfolgungen in gesteigertem Maße fortgesetzt, so daß die Hugenotten endlich unter Anführung des Prinzen (Sonde und des Admirals Coligny die Waffen ergriffen. Ein gräuelvoller Religious- und Bürgerkrieg verbreitete sich über alle Provinzen und entbrannte, kaum beschwichtigt, immer auss neue. Die Katholiken vermochten nichts gegen die Hugenotten auszurichten; als man im I. 1570 zum drittenmal Frieden schloß, mußte diesen freie Religionsübung in allen Städten außer Paris und außer der Stadt, wo sich der Hof aufhielt, zugestanden werden; auch räumte man ihnen zu ihrer Sicherheit 4 feste Plätze ein, darunter das starke La Röchelte. Tct durch Gewalt nichts zu erreichen gewesen war, so suchte Katharina von Medicis durch List ihre Feinde zu ver-berbcrt. Sie verlobte ihre Tochter Margaretha, des Königs Schwester, mit dem jungen Heinrich von Navarra, dem

2. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 32

1889 - Leipzig : Freytag
32 alters machte Niklas Koppernigk, gewhnlich Copernikus genannt, ein Domherr in der Stadt Frauenburg in Preußen. Nach der alten Weltan-schauung, die durch den gyptischen Astronomen Ptolemns (um 140 n. Ch.) die herrschende geworden war und darum das Ptolemische Weltsystem" genannt wird, steht die Erde in der Mitte der Planetenbahnen, und Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn bewegen sich um sie. Copernikus dagegen gelangte durch grndliche Beobachtungen zu dem Er-gebmsse, die Sonne stehe unbeweglich im Mittelpunkte der Welt, die Erde sei so gut ein Wandelstern (Planet) als Mars und Venns und bewege sich mit den brigen Planeten um die Sonne. Seine Entdeckung wurde spter vervollstndigt von Johann Kepler (geb. in Weil der Stadt in Wrttenberg, f 1631). Dieser erkannte die Gesetze, auf welcheu die Bahnen und die Bewegungsgeschwindigkeit der Planeten beruhen, und machte mit Hilfe des von einem Hollnder erfundenen und von ihm verbesserten Fern-rohrs neue Beobachtungen am Himmel, durch welche die Annahmen des Copernikus besttigt wurden. Auf Gruud dieser neuen Erkenntnis der Himmelskrper konnte man auch den Julianischen Kalender berichtigen, nach welchem das Jahr um elf Minuten zu groß angenommen worden war. Man war dadurch im Jahre 1582 hinter der richtigen Zeit volle zehn Tage zurckgeblieben. Darum verordnete der Papst Gregor Xiii., da man nach dem 4. Oktober gleich den 12. zhle und in den nchsten 400 Jahren drei Schalttage weglasse. Dieser Gregorianische Kalender" wurde in katholischen Lndern sofort, in Deutschland und andern Lndern erst spter eingefhrt, während die Russen und Griechen heute uoch mit alten Kalender festhalten und deshalb um 12 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurck sind. 7. Philipp Ii. von Spanien. (15561593.) 1. Philipp Ii. folgte seinem Vater Karl in der Herrschaft der Spa-nien, Burgund, die Niederlande und die Neue Welt und war somit der mchtigste Herrscher seiner Zeit. Er war ein stolzer und ehrgeiziger, dabei strenger, finsterer und verschlossener Mann; er soll nur einmal in seinem Leben gelacht haben. Er liebte weder Jagd noch Waffen; lieber fa er daheim und unterhielt sich mit Gnstlingen, oder er las Berichte und schrieb Befehle. In seinem Kabinette liefen die Fden der gesamten Staatsverwaltung zusammen; was in dem weiten Bereiche seiner Regierung vorging, wnschte er aufs eingehendste zu wissen, und ost gab er ber-raschende Beweise vou seiner genauen Kenntnis der Verhltnisse und Per-soueu. Seiu Streben ging dahin, ein Weltreich zu grnden, und in der

3. Bd. 2 - S. 264

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
264 Sechster Zeitraum. berechnete, Verbindung ward nach 80 Jahren der Grund seines Unterganges. Noch ehe Friedrich, ein Greis von beinahe stebenzig Jahren, den abenteuerlichen Entschluß eines Kreuzzuges aus- führte (1189), von welchem er nicht zurückkehrte, errichtete er (1 i 88) zu N ü r n borg einen Landfrieden, der alle Befehdungen auf eine drei Tage denselben vorausgehende Ankündigung einschränkte. Bei einem Bade in einem syrischen Flusse fand er (1190), wahrscheinlich vom Schlage getroffen, seinen Tod. 347. Heinrich 6. Heinrich 6 folgte (1190 — 1197) dem Vater; ein Mann, auf welchen nur die stolze Vergrößerungs - und Be- reicherungssucht des Vaters, nicht aber der Geist seiner Tu- genden vererbt zu seyn schien. Seine kurze Regierung be- zeichnete ein erneuerter Krieg gegen Heinrich den Löwen, der nach seiner Rückkehr aus der Normandie in Sachsen viele Anhänger fand; eine willkührliche Gefangcnhaltung des Königs Richards Löwen herz von England, der, auf seiner Rückreise von Palästina durch Sturm an die ita- lischen Küste verschlagen, und auf der heimlichen Durchreise durch das Land seines Feindes, des Herzogs Leopold von Oestreich, erkannt, gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert ward; und die Uebernahme der reichen sici- lischen Erbschaft, deren sich Heinrich aber erst (1194) nach seines Vetters Tancred Tode bemächtigen konnte. Er verfuhr in Neapel und Sicilien mit einer Grausamkeit, die seinen Namen eben so in der Geschichte schändete, wie sie die neuen Unterthanen gegen ihn erbitterte. Sein großer Plan, die Erblichkeit des teutschen Thrones bei seiner Familie zu begründen, ward vereitelt. Zwar versprach er den Teutschen dafür die weib- liche Erbfolge, nach dem Erlöschen des Mannsstammes, in den Reich stehen, die Einverleibung des stcilischen

4. Bd. 3 - S. 1

1844 - Leipzig : Kollmann
Scene aus dem Jugendleben Kaiser Maximilians Ii. ©et Erzherzog Maximilian von Oesterreich, Sohn Ferdi- na ndö I., brachte einen großen Theil seiner Jugend in Spanien, am Hofe seines Onkels, Kaiser Karls V., zu, der ihn mit seinem Sohne Philipp erziehen ließ. Während seiner Anwesenheit in Deutschland ernannte ihn Karl zum Vicekönig von Spanien. Als ein feuriger Jüngling liebte er leidenschaftlich die Jagd, und sic war fast seine tägliche Beschäftigung. Einst, da er in der Nahe von Granada jagte, verfolgte er einen Hirsch tief in einen großen und fast undurchdringlichen Wald; welche Kühnheit ec aber theuer büßen mußte. Er entfernte sich immer weiter von seinem Gefolge und befand sich endlich ganz allein in einer ein- samen Wildnis;. Bald suchte er auf dieser, bald auf jener Seite einen Ausweg; aber immer vergebens. Er kam stets tieferinden Wald, stieg auf Anhöhen, setzte durch Thaler und über Schluch- ten; aber nirgends konnte sein ängstlich spähendes Auge die geringste Spur von Menschen entdecken. Er rief aus allen Kräften und feuerte sein Gewehr ab, das in dieser furchtbaren Einöde jedoch nur von dem Echo erwiedert wurde. Ein unwillkührlicher Schauder überfiel den Prinzen, als er mit jedem Schritte immer tiefere Wildniß um sich sah, und seine Angst steigerte sich von Minute zu Minute, weil er befürchtete, hier von der Nacht überfallen zu werden; welche Besorgniß auch bald zur Gewißheit ward. Kein Stern, kein Schimmer des Mondes drang durch das dichte Gewölb der Zweige, und auf das Zwielicht des Tages folgte die dickste Finsterniß. Schon hatte er sich in sein

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 117 Versammlung in die Laterankirche zu Rom. Es erschienen daselbst 71 Erzbischöfe, 412 Bischöfe und viele andre hohe Geist- liche ; die Patriarchen in Konstantinopel und Jerusalem, in Alex- andria und Antiochia waren entweder persönlich anwesend oder durch Abgeordnete vertreten. Ferner erschienen Gesandte des rö- mischen Kaisers, Otto's Iv, der noch, wiewohl vergebens, seine Sache zu vertheidigen suchte, ferner des Kaisers in Kon- stantinopel, der Könige von Frankreich, England, Ungarn, Jeru- salem, Cypern und Arragonien. Eine so glänzende Versamm- lung geistlicher und weltlicher Herrn war noch nicht dagewcsen, und Innocenz, der den Streit der Völker mit ihren Regenten, und die Streitigkeiten der Regenten unter einander entschieden hatte, der die Ketzer ausgerottet hatte und für die Aufrechthal- tung und den Sieg des reinen katholischen Glaubens Sorge getragen hatte, konnte als der Inhaber aller geistlichen und weltlichen Macht auf Erden auftreten und nicht ohne Grund das Papstthum mit der Sonne, das Königthum mit dem Monde, der sein Licht von der Sonne leihe, vergleichen. Der Papst legte der Kirchenversammlung seine Ansichten über die wichtigsten Glaubenssätze der katholischen Kirche, die Kirchen- verwaltung und Kirchenzucht vor. Die Kirchenversammlung bestä- tigte Alles. Ferner erließ die Kirchenversammlung harte Gesetze gegen die Ketzer, die mit Feuer und Schwert ausgerottet werden sollten. Im selbigen Jahre hatte der heilige Domini cus, ein Spanier, der voll gläubiger Begeistrung den Albigensern Be- kehrung gepredigt hatte, vom Papste eine Regel für den Mönchs- orden erhalten, den er stiften wollte: Die Thätigkeit der Domi- nikaner sollte sich auf Aufrechthaltung des allein sclig- machenden katholischen Glaubens und zunächst auf die Bekehrung der Ketzer richten. Innocenz gab in der Kirchen- vcrsammlung geistlichen Richtern, welche er erwählte, den Auftrag, den Ucberresten der albigcnsischen Ketzer nachzuforschen und sie

6. Mit einem Stahlstich - S. 242

1837 - Stuttgart : Belser
242 Zehntes Hauptstück. Tehntrs Hauplslück. Ketzerverfolgung und Kirchenbaute». Die immer schärfere Abgrenzung der Kirchenlehre, die durchgreifender geordnete hierarchische Verfassung, das kühne Heranwachsen der päbstlichen Macht und der stei- gende Reichthum des Klerus sammt den hieraus entsprin- genden Folgen hatte mit der Zeit einen Widerspruch her- vorgernfen, der um so weniger unbeachtet bleiben konn- te, als nicht mehr blos einzelne Denker wie Beren- gar und Abälard, sondern weitverzweigte Sekten dem Bestehenden cntgegenarbeiteten. Schon wahrend der er- sten Hälfte des elften Jahrhunderts waren in Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien Ketzer verschiedncr Art zum Vorscheine gekommen, welche insgemein Ma- nichäer genannt wurden. 1022 entdeckte der angesehne normännische Ritter Arefast, aufmerksam gemacht durch seinen studierenden Burgpriester Heribert, unter dem Schein der Wißbegicrde eine seit längrer Zeit vor- handne Sekte, die ihre Lehre aus Italien von einer nach Frankreich gekommnen Frau ableitcte, und an deren Spitze Stephan, Beichtvater der Königin Constantia, und die Stiftsherrn der theologischen Bildungsschule zu Orleans standen: 13 derselben wurden als hartnäckige Ketzer ver- brannt und starben in dem Glauben, daß Himmel und Erde von Ewigkeit vorhanden, daß Jesus nicht wirklich geboren worden, gestorben und auferstanden, daß die johanneische Wassertause gleichwie die Messe verwerflich und an die Stelle der erstern die Geistestaufe durch Handauftegung, an die der letzter» ein geistiges Abend- mahl zu setzen sey, wodurch die Seele mit höherm Lichte erfüllt und in Gott ohne Maaß und Ende selig werde. 1025 wurde durch eine zu Arras veranstaltete Synode gegen Ketzer eingeschritten, welche in der genannten Stadt und in den Gegenden von Cambray und Lüttich zu Hause

7. Theil 7 - S. 286

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
286 Frieden ein, der durch die, für den Hof feist schimpfe lichen Bedingungen die Noch zeigte, in welcher er gemacht war, aber auch von der Königin» fast gar nicht gehalten wurde, intern sie nur den Punkt erfüllte, durch welchen sie den Herzog von Alenxon an sich zog. Hatten daher die Pro- testanten Ursach unzufrieden zu sein, weil er nicht gehalten w'.rde, so waren es aber die Katholiken nicht minder, daß man ihn überhaupt eingegan, gen, und es veranlaßt dies neue Parteien. 47. Die heilige Ligue. 0576 — 1588.) Es waren nähmlich die Guifen und ihr Ehr- geiz noch nicht auogcstorben. Herzog Heinrich, der Sohn des tapfer» Guife, der vor Orleans erschossen worden war, und selbst schon berühmt als Held der Bartholomäusnacht, war jetzt 19 Jahre alt, und an äußern und innern Vorzügen das lebhafte Bild seines trefflichen Vaters. Sein Ehrgeiz trug ihn noch zu höheren Entwürfen, als jener gewagt hatte, und nachdem er durch einen bezahlten Genealogen hatte beweisen las-

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 354

1854 - Münster : Aschendorff
354 gestandenen Mühseligkeiten langten sie endlich auf der Höhe von Emaus an. Da erblickten sie die heilige Stadt im Glanze der aufgehenden Sonne, und voll frommer Begeisterung fielen sie auf die durch die Fußtritte des Heilandes geweihte Erde, füg- ten sie, stimmten Lobgesänge an und weinten vor Freude. Alle ausgestandenen Leiden waren vergessen, voll feurigen Muthes blickten sie den kommenden Gefahren entgegen. Sogleich fin- gen sie die Belagerung der Stadt Jerusalem an, die sich in der Gewalt des Sultans von Aegypten befand und von einem größeren Heere vertheidigt wurde, als das der Kreuzfahrer war. Nach ungeheuren Anstrengungen wurde zuerst die äußere Mauer und darauf bei einem Hauptsturme, durch Hülfe beweglicher Thürme, auch die innere genommen; siegreich drang man in die Stadt ein, am 15. Juli 1099, einem Freitage, Nachmit- tags drei Uhr, zu derselben Stunde, wo der Herr am Kreuze gestorben war. Aufgebracht durch den Widerstand der Saraze- nen, mordeten die Kreuzfahrer in der ersten Wuth Alles, was unter ihr Schwert kam. Nach dem Beispiele Gottfried's leg- ten dann die Eroberer ihre Waffen von sich, reinigten sich vom Blute der Erschlagenen und zogen in Prozession zur Kirche des heiligen Grabes, vergossen Freudenthränen an der ehrwürdigen Stätte, beichteten reumüthig und gelobten Besserung. Nach ei- nigen Tagen wählten die Fürsten den edlen Gottfried von Bouillon einstimmig zum Könige von Jerusalem; er weigerte sich aber, sich mit einer goldenen Krone schmücken zu lassen an dem Orte, wo der Herr des Himmels und der Erde eine Dor- nenkrone getragen hatte, und nannte sich nie anders, als Her- zog Gottfried/ Das neue Königreich wurde durch einen groß- ßen Sieg bei Askalon befestigt, unter Balduin I. und Ii. noch vergrößert, aber gar bald von allen Seiten durch die übermäch- tigen Muhamedaner bedroht. Zur Erhaltung des eroberten Staates wurde durch den deutschen Kaiser Konrad und durch Ludwig Vh., König von Frankreich, ein zweiter, durch Kai- ser Friedrich I., König Philipp von Frankreich und den hel- denmütigen Richard Löwenherz von England ein dritter, durch Deutsche, Franzosen, Niederländer und Venetianer ein vierter, durch den deutschen Kaiser Friedrich Ii. ein fünfter, durch Lud- wig den Heiligen von Frankreich ein sechster und siebenter Hauptkreuzzug unternommen, der kleinern Unternehmungen nicht zu gedenken, die fast erfolglos waren. So rotteten sich im Jahre 1212 über 30,000 Kinder aus Frankreich und Deutschland Zusammen, um das heilige Grab zu beschützen; sie kamen aber größtentheils nur bis an die Küsten des mittelländischen Mee- res, wo sie zerstreut wurden. Viele derjenigen, welche sich ein- schifften, starben bei einem Schiffbruche auf dem Meere, und die übrigen wurden nach Afrika in die Sklaverei verkauft.

9. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 367

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
— 367 — Waffen und Vorrathen, feierten Dankfeste und gründeten zu Antiochia ein eigenes Fürstenthum. Weil man nicht gerade auf Jerusalem los ging, sondern an die Begründung weltlicher Herrschaft dachte, wurden viele Kreuzfahrer un- muthig und kehrten nach Europa zurück; noch mehre starben an einer ausgebrochenen Pest: doch die übrigen brachen mit neuer Kraft und neuem Muthe im November 1098 auf und zogen am Meere hin, um von der christlichen Flotte Unterstützung zu erhalten. Sie schloffen mit mehren Emiren Verträge und gingen gerade auf Jerusalem zu. Nach vielen ausgestandenen Mühseligkeiten langten sie endlich auf der Höhe von Emaus an; da erblickten sie die heilige Stadt im Glanze der aufgehenden Sonne, und voll frommer Begeisterung fielen sie auf die durch die Fußtritte des Heilandes geweihte Erde, küßten sie, stimmten Lobgesänge an und weinten vor Freude. Alle ausgestandenen Leiden waren vergessen, voll feurigen Muthes blickten sie den kommenden Ge- fahren entgegen. Sogleich fingen sie die Belagerung der Stadt Je- rusalem an, die sich in der Gewalt des Sultans von Aegypten befand und von einem größeren Heere vertheidigt wurde, als das der Kreuz- fahrer war. Nach ungeheuren Anstrengungen wurde zuerst die äußere Mauer und erst geraume Zeit darauf bei einem Hauptsturme, durch Hülfe beweglicher Thürme, auch die innere genommen; siegreich drang man in die Stadt ein, am 13. Juli 1099, Nachmittags 3 Uhr, zur selben Stunde, wo der Herr am Kreuze gestorben war. Aufgebracht durch den Widerstand der Saracenen, mordeten die Kreuzfahrer in der ersten Wuth alles, was unter ihr Schwert kam. Nach dem Beispiele Gottfried's legten dann die Eroberer ihre Waffen von sich, reinigten sich von dem Blute der Erschlagenen, und zogen in Procession zur Kirche des heiligen Grabes, vergossen Freudenthränen an der ehrwür- digen Stätte, beichteten reumüthig und gelobten Besserung. — Nach einigen Tagen wählten die Fürsten den edlen Gottfried von Bouillon einstimmig zum Könige von Jerusalem; er weigerte sich aber, sich mit einer goldenen Kette schmücken zu lassen an dem Orte, wo der Herr des Himmels und der Erde eine Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich nie anders, als Herzog Gottfried. — Das neue Königreich wurde durch einen großen Sieg bei Askalon befestigt, unter Balduin I. und Ii. noch vergrößert, aber gar bald von allen Seiten durch die übermächtigen Mohamedaner bedroht. Zur Erhaltung des eroberten Staates wurde durch den deutschen Kaiser Konrad und durch Ludwig Vh., König von Frankreich, ein zweiter, durch Kaiser Friedrich I. Kö- nig Philipp von Frankreich und den heldenmüthigen Richard Löwenherz von England ein dritter, durch Deutsche, Franzosen, Niederländer und Venetianer ein vierter, durch den deutschen Kaiser Friedrich Ii. ein fünfter, durch Ludwig den Heiligen von Frankreich ein sechster und siebenter Haupt-Kreuzzug unternommen, der kleineren Unternehmun- gen nicht zu gedenken, die fast alle erfolglos waren. So rotteten sich unter

10. Die Weltgeschichte - S. 105

1881 - Gießen : Roth
[ Kanut der Groe. 105 ^Mengesetzt waren. Er hatte einen regen Sinn fr Wissenschaft. J 1 seinem 36. Jahre fing er noch an das Lateinische zu erlernen und um 5u bilden, lateinische Schriften in das Angel- lltf f e' r *e9*e ^iele Schulen an, z. B. die in Oxford, welche spter zur Universitt entwickelte, berief gelehrte Männer an seinen ^i' nahm Knstler, Handwerker und Kaufleute in sein Land auf; n, die grte Stadt des Landes, wurde zur Hauptstadt erklart. >^ed war fr England das, was Karl der Groe fr das Frankenreich cv^i er wird mit Recht Alfred der Groe genannt. Er starb im svn 'te ^01. [In unfern Tagen 1877) ist ihm in seinem Geburtsorte cintage (spr. Uontedsch), in der Grafschaft Berk, ein coloffales ^ndbild errichtet worden. Dasselbe ist aus sicilianischem Marmor, oer . ' den Alfred als Helden und Gesetzgeber in einen Knigsmantel Mit dar, seine eine Hand hlt eine Streitaxt, seine andere eine esetzesrollel. , <*, Unter seinen Nachfolgern erneuerten sich die Raubangriffe der ^ anen. Man bewilligte ihnen einen Tribut, das Danegeld, aber ^ reizte sie nur zu khneren Angriffen. Da geschah es, da am ^ 1 November 1002 die englische Bevlkerung in Northumberland an en dortigen Dnen, die durch Raubsucht verhat waren, schwere e nahm, indem sie in der Nacht (Sankt-Briccius-Nacht) der ednen Hersiel und mehrere Tausende ermordete. Da trat als ^ucher auf der Kuig von Dnemark, Sweno der Glckliche. (x!e.j.et hatte im Jahre 1000 Norwegen zur Hlfte erobert (die aubere bxs ^ute er an Schweden berlassen) und kam nun nach England, sk .te den englischen König Ethelreb Ii. und eroberte es grtentheils. ^ lt teito folgte fein Sohn Kanut der Groe (1016 1035). Er König von Dnemark, wo er der christlichen Religion zum Siege etet das Heidenthum verhalf. Nach dem Tode Ethelred's Ii. wurde ^"uch König von England, er vollendete die Eroberung dieses Landes, indessen erst daselbst alleiniger Beherrscher, nachdem der tapfere bii^elred's Il, Edmund Eisenseite (Jronside spr. Eiernseid), ttn toei Kammerdiener, die sein eigner Schwager erkauft hatte, ^ Borbet worden war. Um die Englnder noch mehr fr sich zu ge-Cjn nen' heirathete Kauut die Wittwe Ethelred's Ii. Er stellte auf C Reichsversanunlung die Gesetze Alfreds des Groen wieder her, Und i!m fe*ue frhere Grausamkeit zu shnen, erbaute er Kirchen bet) Klster, machte eine Pilgerreise nach Rom (1026), wo er mit "Zutschen Kaiser Konrad Ii. zusammentraf und bei dessen Kaiser-zugegen war. Konrad Ii. trat ihm die Mark Schleswig ab, Kais r.ads Sohn, Heinrich (derselbe, der spater als deutscher 'et Heinrich Iii. hie), tvar in erster Ehe mit einer Tochter Kanut's
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